Der Freizeitgolfer

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Golfclub Wilhelmshaven-Friesland e.V.

Der Golfclub Wilhelmshaven verfügt über einen anspruchsvollen 18 Lochplatz sowie ein ausgedehntes Trainingsareal. Die Anlage wurde im Jahr 2000 von dem Münsteraner Golfplatzarchitekten Christoph Städler konzipiert. Der Golfclub, im Jahr 1979 gegründet, spielte von 1983 bis Ende des 20. Jahrhunderts zunächst auf einem 9 Lochplatz, der einige Kilometer entfernt in Wilhelmshaven-Voslapp auf dem Gelände der Mobil Oil Raffinerie entstanden war. Diese Sportstätte war ursprünglich konzipiert worden, um den vornehmlich englischen Fachkräfte von Mobil Oil und dem ICI Chemiewerk eine adäquate Freizeitbeschäftigung zu bieten und diese somit in Wilhelmshaven zu halten. Als der Pachtvertrag auslief und das Gelände für eine Erweiterung der Industrieanlagen verplant war, entschied man sich für das heutige Clubgelände in Mennhausen bei Wilhelmshaven.

Die Bahnen

Die ersten 9 Loch gehen in einem Bogen im Uhrzeigersinn vom Clubhaus weg und wieder zurück. Es handelt sich um Par 3, Par 4 und Par 5 Bahnen. Sie sind in der Regel leicht kupiert und laufen häufig aus der Geraden. Meist als richtige 'doglegs' gestaltet. Teilweise werden sie durch (versteckte) Gräben geschnitten. Zudem ist das Rough so hoch,  dass man Bälle gleich aufgeben kann. Es lohnt sich daher, die Bahnpläne an den Teeboxen gut zu studieren!

Das Grün von Bahn 2 wird zunächst durch ein Biotop und dann durch drei Bunker geschützt. Hier ist ein exakter Annäherungsschlag gefragt. Bahn 4 ist ein kurzes Par 3 von circa 100 m Länge. Hier sollte man den Wind, der meist von hinten kommt, bei der Schlägerwahl mit einrechnen. Auf der Bahn 7, einer Par 5 Bahn, kann man entscheiden, den zweiten Schlag über das Biotop rechts zu spielen. Dann kürzt man die Bahn gut ab. Ich bin überzeugt, dass dieses Biotop ein wahres Bällegrab ist. Reizvoll ist auch die Bahn 9 mit einem echten Inselgrün, komplett von Wassergräben umgeben. Bei dieser Par 4 Bahn kann man mit dem zweiten Schlag vor dem Grün liegen, wenn man die 'Tigerline' wählt, die ich heute aufgrund eines verzogenen Abschlags unfreiwillig aber erfolgreich gespielt habe.

Am zweiten Tag habe ich auf der Bahn 10 begonnen. Ein gesliceter Abschlag flog sofort Richtung Schilfgras rechts der Bahn. Meine Hoffnung, diesen wiederzufinden, zerschlug sich als ich sah, dass der Schilfstreifen nur gut einen halben Meter breit war und danach gleich der Wassergraben kam. Dieses Setting fand sich auf fast jeder der gespielten Bahnen. Fast immer werden die Spielbahnen an einer oder beiden Seiten von solchen Gräben flankiert. Bahn 11 biegt nach links und endet in einem großen Grün, das von Bunkern umgeben ist. Wiedereinmal waren die Grüns in einem top Zustand und schnell, obwohl es am Tag zuvor den ganzen Tag geregnet hatte. Auf den Spielbahnen fand sich die eine oder andere feuchte Stelle, was aber nachvollziehbar und vor allem im Rahmen war.

Interessant ist die Bahn 12: ein 'dogleg' nach rechts. Wer das Können und den Mut hat wird versuchen, die Bahn über einen kleinen Teich an der rechten Seite abzukürzen. Zum Schutz vor solchen 'longhittern' befindet sich eine Glocke rechts der Bahn, die zu nutzen ist, wenn sich der Flight davor außer Gefahr befindet. Bahn 13, eine kurze Par 3, lädt zum Pärchen (oder besser?!) ein. Die Bahnen 14 und 15 laufen in einem Kreisel um ein Wasser. Auch hier kommen Gräben und Bunker ins Spiel. Die Bahn 16 spielt sich als Par 3 nochmal kurz bevor es auf die ausgedehnten Bahnen 17 und 18 geht. Schön angelegt ist das Ende der letzten Bahn, von Bunkern gesäumt, in Sichtweite der Terrasse des Clubhauses. 

Was sonst noch gefällt

Auffällig auf den "back nine" sind zum einen die vielen Wasserhindernisse, die die Anlage durchziehen. Die Grüns sind, wie auf den ersten neun Bahnen, großzügig gestaltet und teilweise herausfordernd onduliert. Schön sind zudem die oft als Plateaus kreisrund angelegten Teeboxen, von denen man einen leicht erhöhten Blick auf die Spielbahnen hat. Der Bewuchs ist typisch für die norddeutsche Landschaft gewählt, sodass sich der Platz harmonisch in die Umgebung einpasst. Für Sicherheit vor schlechtem Wetter sorgen über den Platz verteilte Schutzhütten. Außerdem kann man auf Sitzbänken, mit als Kaiser-Wilhelm-Brücke stilisierten Rückenlehnen, ausruhen oder etwas warten, wenn man zu nah hinter dem vorausgehenden Flight spielt.

Greenfees

Die Greenfeepreise entsprechen den üblichen Kursen. 18 Loch kosten werktags 50 Euro, am Wochenende 60. Es gibt Greenfeekooperationen, Nachlässe für Jugendliche, Abendgreenfees und Mehrfachkarten für auswärtige Golfspieler/innen. Letzteres ist ideal für Gäste der nahegelegenen Urlaubsorte, die häufiger hier spielen möchten. Vier Wohnmobilstellplätze für Golfspielende Camper runden das Angebot ab.

Fazit

Der Golfclub Wilhelmshaven-Friesland bietet auf 18 Loch reichlich Abwechslung. Die Bahnen sind von Golfplatzarchitekt Städler behutsam in die norddeutsche Landschaft designed. Hier finden sowohl Anfänger als auch Fortgeschrittene ihre eigenen Herausforderungen. Der Zustand der Bahnen sowie der Grüns war im Juni einwandfrei. Die Übungsanlagen laden zudem zum individuellen Training ein. Das Golfsekretariat und die Gastronomie sind mit fachkundigem und hilfsbereitem Personal besetzt. Speisen und Getränke werden zeitnah zubereitet und sind schmackhaft. Auch die Clubmitglieder sind hervorzuheben! Der Großteil hat auch für einen offensichtlichen Gast immer ein "Moin" übrig, ist aufmerksam und freundlich.

Insgesamt verlebt man im GC Wilhelmshaven-Friesland einen abwechslungsreichen Golftag, der in guter Erinnerung bleibt und zum Wiederkommen animiert.


Last but not least

Ich habe an beiden Tagen auf eigene Kosten gespielt und auch sonst keine Vergünstigungen erhalten. Die Beschreibungen entsprechen meiner eigenen, subjektiven Meinung und wurden von keiner Seite beeinflusst oder in Auftrag gegeben.


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